Wasser und grünblaue Lebensräume

Jahresthema Binding Preis für Biodiversität 2024

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Wasser und grünblaue Lebensräume

Im Jahr 2024 wurde der Binding Preis für Biodiversität zum Thema Wasser und grünblaue Lebensräume ausgeschrieben. Gesucht waren Projekte, die sich durch einen innovativen Umgang mit Wasser auszeichnen und damit gleichzeitig Lebensräume für Tiere, Pflanzen und weitere Organismen schaffen. Das Projekt sollte Naturerlebnisse bieten, Aufenthaltsqualität schaffen und die Lebensqualität der Menschen erhöhen.

Schwammstadt

Die Stadt als grosser Schwamm. Das ist die Grundlage für das Schwammstadt-Prinzip: Sie speichert das Regenwasser, wenn es im Überfluss vorhanden ist und gibt es dann langsam wieder ab. Da Wasser immer mehr zu einer wertvollen Ressource wird, ist es enorm wichtig, dass diese nicht direkt in der Kanalisation verschwindet. Durch den Klimawandel gibt es verstärkt Perioden mit sehr geringem Niederschlag und im Gegenzug Starkniederschläge. Das Schwammstadt-Prinzip geht beide Problemstellungen gleichzeitig an. Regenwasser wird bei Starkniederschlägen zurückgehalten und gespeichert, was die Kanalisation entlastet und Überschwemmungen vorbeugt. Das gespeicherte Wasser dient wiederum den Pflanzen und Bäumen, die so Hitze und Trockenheit besser trotzen und zur Kühlung der Umgebung beitragen können.

Mehr Informationen zum Schwammstadt-Prinzip und gute Beispiele sind hier zu finden:

Grafik des Schwammstadtprinzips. Strasse gesäumt von Baumreihen, Schnitt durch den UNtergrund, Baumreihen und Gehwege sind mit Substrat unterfüllt, das Wasser bei Starkregenereignissen aufsaugen kann wie ein Schwamm.
Grafik des Schwammstadtprinzips im Strassenraum. © KlimaKonkret

Quelllebensräume

Quellen bilden oft den Anfang eines Fliessgewässers und bieten einen einzigartigen Lebensraum für rund hundert oft stark gefährdete Tierarten, wie beispielsweise die Quelljungfer-Libelle. Das Wasser, das aus dem Boden sprudelt, beinhaltet wenig Nährstoffe und die Temperatur ist Winter wie Sommer konstant rund 10°C. Auch im Siedlungsraum gibt es Quellen. Diese sind häufig künstlich gefasst und der Quelllebensraum ist nicht mehr vorhanden. Da diese Lebensräume insgesamt immer seltener werden, ist es wichtig, wo immer möglich den ursprünglichen Lebensraum wieder herzustellen.

Hier sind detailliertere Informationen zu Quelllebensräumen zu finden:

Feuchtlebensräume

Grünräume an Ufern und entlang von Bächen oder auch kleinere Teiche und Feuchtbiotope bieten Erholungsraum für Menschen und einen interessanten Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere. So sonnen sich beispielsweise Wasserfrösche gerne an den Ufern permanenter Gewässer. Da sie wenig anspruchsvoll sind, sind sie häufig auch im Siedlungsraum anzutreffen. Auch die Sumpfdotterblume mag es feucht. Sie ist durch die Begradigung von Bächen und Trockenlegungen von Landwirtschaftsland selten geworden. Feuchtbiotope im Siedlungsraum und in Gärten stellen wichtige Ersatzlebensräume für diese schöne Pflanze dar.

Weitere Artporträts finden Sie zum Beispiel hier:

Renaturierte Fliessgewässer

Kaum ein Fliessgewässer in der Schweiz befindet sich heute noch in seinem natürlichen Zustand. Flüsse und Bäche sind begradigt und kanalisiert zur Schaffung von Landwirtschafts- und Bauland. In der Folge häufen sich Überschwemmungsereignisse, da die natürlichen Überschwemmungsflächen fehlen. Diese Auenlandschaften fehlen auch der Natur, denn sie sind Lebensraum für rund 40% aller einheimischen Pflanzenarten und über 80% der Tierarten. Zum Schutz vor Hochwassern und zugunsten der Biodiversität werden die Fliessgewässer nun wieder renaturiert. Das Resultat sind fantastische Naturlandschaften, aber auch naturnahe Gewässerräume im und um den Siedlungsraum mit hohem Erholungswert für die Bevölkerung.

Mehr Informationen zu Renaturierungen allgemein und zu Beispielen im spezifischen sind hier zu finden:

Sumpfdotterblumen, gelbe Blumen mit grünen Blättern
Sumpfdotterblume © Plan Biodivers
Ein grüner Wasserfrosch sitzt auf braunen Blättern, die auf der Wasseroberfläche schwimmen.
Wasserfrosch © Plan Biodivers